über meine Arbeit

Gegenstand meines Interesses ist das Material, mit dem ich arbeite: Stein, Metall, Farbe, Gras, ihre Form und Textur.

Stein ist Ergebnis eines Jahrmillionen andauernden erdgeschichtlichen Entwicklungsprozesses, in dem  sich Zeit, Energie, Bewegung ausdrücken.

Menschliche Energie verwirklicht sich in Metallen. Deren Ver- und Bearbeitung ist Ausdruck kulturhistorischer Entwicklungen. Diese unterschiedlichen Materialbedeutungen Stein und Metall in Beziehung zueinander zu setzen, ist spannend für mich.

Ein anderer für mich interessanter Gesichtspunkt bei dieser Arbeit ist: die Oberfläche des Steins umschließt einen Raum, den ich nur von außen wahrnehmen kann. Die Raumwahrnehmung bleibt an der Oberfläche. Form ist (auch) Begrenzung.

In den metallenen Gittergeflechten durchbreche ich diese Begrenzung und lenke den Blick in den Inneraum, ins Innere der Form. Die Transparenz des Raumes entwickelt zeichnerische Qualitäten (Linien), der Faktor Licht projeziert diese innere Qualität auf die Oberfläche des Steins. Diese spiegelt von außen die innere Linienführung des Steins ( die fadenartig durchschimmernden dunklen Einschlüsse des Marmors).

Faszinierend beim Entwickeln (Schweißen der innneren Netzwerke aus Eisendraht)  ist die Wahrnehmung, dass der durch seine Ausdehnung (Form) nach außen begrenzte Raum nach innen unendlich ist (so ähnlich wie die Suche nach dem kleinsten Teilchen, das es nicht gibt).

 

Ein eher künstlerischer Spielplatz ist für mich die Verwendung von Eisenschrott als Quelle von Assoziationen: Bagger-Zahn, Eisen-Panzer, Stahl-Feder etc. Dabei die Entdeckung verblüffender funktionaler und/oder formaler Verwandschaften und Ähnlichkeiten zwischen Maschinen- und Werkzeugteilen und Arbeitsgerätschaften mit in der Natur vorkommenden Formen. Dazu der Bedeutungswandel, den ein solches Eisenteil im Kontext der Skulptur erfährt.

Dass dabei immer wieder mein Bild vom Tier entsteht liegt u.a. daran, dass ich in ihrer Physiognomie und ihrem Habitus schon immer ihre nahe Verwandtschaft mit den Menschen wahrgenommen habe.

Darüber hinaus glaube ich, dass das Interesse an Tieren in der Gegenwart eine große menschliche Sehnsucht zum Ausdruck bringt: nach Authentizität und "bei sich Selbst-Sein".